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Kostenschätzung beim Hausbau

Die eigenen vier Wände zu bauen und zu beziehen, das ist ein wunderschöner Traum. Es ist jedoch ein enorm großer Schritt, das eigene Haus zu bauen. Dies betrifft nicht nur die entstehenden Kosten, sondern auch die Planung des Hausbaus. Die entstehenden Kosten für den Hausbau können nicht pauschal angegeben werden, da kein Haus dem anderen gleicht. 


Um die Kosten für den Hausbau realistisch einschätzen zu können, müssen mehrere Faktoren berücksichtigt werden. Zu diesen Faktoren zählen der Grundstückspreis, die individuellen Vorstellungen und Wünsche des Hauses betreffend und die entstehenden Kosten sowie Nebenkosten beim Bauen. Um eine Kostenschätzung beim Hausbau durchführen zu können, möchten wir Ihnen hier einige Informationen geben. 


Die Zusammensetzung der Kosten für den Hausbau


In der Regel machen die Baukosten rund die Hälfte der reinen Kosten für das Einfamilienhaus aus. Die zweite Hälfte der Kosten bestehen aus der Planung, den Grundstückskosten und den Kosten für die Erschließung des Grundstücks sowie den Baunebenkosten. In einigen Regionen Deutschlands sind die Grundstückskosten jedoch so hoch, dass sie den größten Anteil der Kosten beim Hausbau darstellen. Die wichtigsten Kostenfaktoren beim Hausbau werden im Folgenden kurz beschrieben. 


Die Grundstückskosten


Die Kosten für ein Grundstück stellen neben den Kosten für den Bau in der Regel den höchsten Anteil beim Hausbau dar. Durchschnittlich betragen die Kosten in Deutschland zwischen 20 und 25 Prozent. Nimmt man den durchschnittlichen Preis pro Quadratmeter für ein Grundstück in Deutschland, so liegt dieser bei rund 260,- €. Ein 500 m² Grundstück kommt somit auf rund 130.000,-€.


Es gilt jedoch zu beachten, dass einige Regionen weniger oder enorm mehr für den Quadratmeter Bauland festgesetzt haben. Die Preise für Bauland sind daher als sehr unterschiedlich zu bezeichnen. Zum Beispiel liegt der Preis für einen Quadratmeter Bauland in München bei über 2.100,- €, wogegen in ländlichen Regionen in Kleingemeinden der Quadratmeterpreis unter 88,- € liegt. 


Die Nebenkosten beim Kauf eines Grundstücks


Beim Kauf eines Grundstücks entstehen Nebenkosten, die in der Regel zwischen 10 und 15 Prozent des Grundstückspreises betragen


Diese Nebenkosten setzen sich wie folgt zusammen:

  • Notarkosten zwischen 1,5 und 2 Prozent 

  • Kosten für das Grundbuch rund 0,5 Prozent 

  • Grunderwerbssteuer je nach Bundesland zwischen 3,5 und 6,5 Prozent 

  • Kosten für einen Makler für Verkäufer und Käufer in der Höhe von maximal 7,14 Prozent 


Kosten für die Planung des Hausbaus


Bevor es zum Hausbau kommt, muss die Planung durchgeführt werden. Ein Architektenhonorar kann normalerweise frei verhandelt werden. Die Kosten liegen in der Regel zwischen 10 und 15 Prozent der Baukosten. Je nach Bundesland kommen hierzu noch die Kosten der Prüfstatik von rund 1.500,- bis 3.000,-€. Ausgenommen von diesen Kosten sind Fertighäuser, da hier die Planungskosten normalerweise bereits inbegriffen sind. 


Ein Überblick über die Kosten der Bauplanung für Massivhäuser und Fertigteilhäuser:

  • Gutachten für den Boden zwischen rund 1.000,- und 2.500,- € 

  • Kosten der Grundstücksvermessung bis zu rund 3.000,- €

  • Kosten der Vertragsprüfung durch einen Rechtsanwalt rund 250,- €

  • Kosten für die Baugenehmigung zwischen rund 0,5 und 1 Prozent der Baukosten 


Nimmt man ein durchschnittliches Einfamilienhaus, so entstehen insgesamt rund 40.000,- € an Kosten für die Planung. 


Die reinen Baukosten


Die Kosten für die Bauarbeiten sind abhängig von den Wünschen des Bauherrn. Nimmt man ein herkömmliches Einfamilienhaus, so liegen die Kosten für den Bau zwischen rund 1.200,- und 2.500,-€ pro Quadratmeter. Wie bereits erwähnt, wird der Preis durch die gewünschten Ausführungen enorm beeinflusst. 


Wird eine Standardausführung gewählt, so kann dieser Quadratmeterpreis verringert werden. Hierbei gilt jedoch zu beachten, dass in diesem Fall keine Garage oder ein Keller gebaut wird. Zudem beeinflussen auch die gewählten Baumaterialien den Preis. So ist zum Beispiel ein Tonziegel teurer als ein Beton-Dachziegel oder eine Ziegel-Hauswand teurer als eine verputzte Wand. 


Ein kurzer Überblick über die Zusammensetzung der reinen Baukosten:

  • der Rohbau 

    • Fundament 

    • Bodenplatte 

    • Wände 

    • Treppen 

    • Decken

    • Dämmung 

    • Dachstuhl 

    • Fassade 

  • Außentüren und Fenster 

    • Eingangs-, Innenbereich-, Terrassen- oder Balkontüren 

    • Außenfenster 

    • Dachfenster 

  • die Dacharbeiten 

    • Abdichten

    • Dämmen 

    • Eindecken 

  • elektrische Installationen 

    • Anschlüsse 

    • Verkabelung 

    • Sicherungen

    • besondere Installation wir zum Beispiel Kraftwerke oder Solaranlagen 

  • Heizung

    • Heizkörper 

    • Heizungsrohre 

    • Heizsystem 

    • besondere Systeme wie zum Beispiel Solaranlagen oder Erdwärme 

  • Sanitärbereich 

    • Warmwasseraufbereitung  

    • Wasser- und Abwasserleitungen

    • Toiletten 

    • Dusche 

    • Badewanne

    • Waschbecken 

    • Anschlüsse 

  • Innenausbau 

    • Wände

    • Decken

    • Fußböden 

    • Türen 

    • (freistehende) Treppen 


Die Baukosten sind abhängig von den eigenen individuellen Vorstellungen und Wünschen. Wird zum Beispiel ein zweites Badezimmer geplant, so steigen die Kosten enorm, da das Installieren der sanitären Anlagen und der Leitungen hierfür teuer ist. Im Bereich der Elektroinstallation besteht wenig Raum, um hier Einsparungen vornehmen zu können. Elektroinstallationen dürfen nur durch fachlich ausgebildetes Personal durchgeführt werden und dies in allen Räumen. 


Die Baunebenkosten


Von Beginn der Planung bis zur Fertigstellung des Gebäudes fallen Nebenkosten, deren Höhe nicht pauschal festgelegt werden kann. Die Baunebenkosten können jedoch mit rund 10 Prozent der Baukosten veranschlagt werden. Während die Nebenkosten im Planungszeitraum und vor Baubeginn im Allgemeinen von dem Grundstück und dessen Beschaffenheit abhängen, sind die Nebenkosten während der Bauphase von der Versicherung abhängig. 


Die Baunebenkosten vor dem Baubeginn


Vor Baubeginn entstehen Kosten, die je nach Gegebenheit des Grundstücks enorm variieren können. Hier sind die Lage, Größe und der Zustand des Grundstücks maßgeblich für die Höhe und aus diesem Grund nur sehr schwer abzuschätzen. 


Kosten, die vor dem Bau entstehen, um das Grundstück vorzubereiten:

  • die Räumung des Grundstücks 

    • entfernen von Pflanzen oder Bäumen 

    • der Abriss von Bestandsgebäuden 

  • Aushubarbeiten für die Bodenplatte bzw. den Keller inklusive des Abtransportes und der Gebühren für die Entsorgung 

  • die Kosten für die Erschließung mit

    • Abwasser

    • Wasser

    • Strom

    • Gas

    • Telefon und/oder Internet 

    • Grundstückszufahrt 


Hier gilt zu beachten, dass ein freies, flaches und bereits geräumtes Grundstück grundsätzlich geringere Kosten verursacht als ein Grundstück in Hanglage bzw. mit Altlasten.


Baunebenkosten während der Bauphase


Während der Bauphase entstehen Nebenkosten durch die Baustellenversorgung, Sachverständige des Bauwesens und durch eine Hausbauversicherung. Die Versicherung schützt Sie vor unvorhersehbaren Ereignissen und Situationen. 


Fazit


Werden alle genannten Faktoren berücksichtigt, kann eine relativ genaue Kostenschätzung der Baukosten erfolgen. Es sollte jedoch nicht vergessen werden, dass während der Bauphase Wasser und Strom benötigt werden. In der Regel beträgt der Bedarf mehr als der eines normalen 4 Personen Haushaltes. 


Die Handwerker, Baumaschinen und die Herstellung von Beton müssen versorgt werden, wodurch rund 100,- € an Kosten für den Baustrom kalkuliert werden sollten. Zusätzlich kommen noch Kosten für Wasser, die sich mit rund 160,- bis 300,- € niederschlagen. Nicht zu vergessen, dass im Normalfall die Arbeitskräfte auf dem Bau ebenfalls mit Getränken oder einem kleinen Imbiss versorgt werden

 
 
 

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